Die wichtige Nord-Süd Achse auf dem EXPO-Gelände durchquert die EXPO-Plaza und bedurfte nach Norden eines Abschlusses. Dieser Standort bildet gleichzeitig auch den virtuellen Kreuzungspunkt mit der Ost-West Allee des westlichen Geländes und verlangte daher einen weit sichtbaren Akzent. Ein Nutzungskonzept bestand aber nur für das Bauvolumen eines Cafés und auch für dieses war lange kein Betreiber zu finden. Die Realisierung des Plaza-Café stand daher auch Anfang 2000 kurz vor Eröffnung der Weltausstellung noch in Frage.
Der Entwurf wurde daher durch Leistungen bestimmt, die der zeitliche und örtliche Rahmen forderte, nämlich ein weithin sichtbarer Bau, der im Falle der Realisierung mit geringsten Kosten in kürzester Zeit erstellt werden konnte. Durch die Anordnung der Nutzflächen auf drei terrassierten Ebenen wurde eine Gebäudehöhe geschaffen, die den Raum der Plaza städtebaulich schließt. Das konstruktive Konzept entwickelte sich aus dem Abstand der Bäume beider Baumalleen als Konstruktionsraster. Um das Gebäude noch stärker als Achsen- und Platzabschluss wirken zu lassen, war ursprünglich über jeder Stütze ein schwebender Ballon in der Größe einer Baumkrone geplant, der später durch eine hohe, nachts angestrahlte Stehle ersetzt wurde.
Das Café ist ein reiner Stahlbau und wurde in nur 75 Tagen errichtet. Das Restaurant mit seinen Terrassen bietet bis zu 400 Personen Platz. Die Terrassen werden durch ein Glasdach vor Regen geschützt.
Begünstigt durch die einfache Bauweise konnte der Bauherr das Café im Jahr 2013 komplett verkaufen. Das Gebäude wurde in Nigeria neu errichtet.
Der EXPO Pavillon sollte nach der Weltausstellung als Kirche und Gemeindezentrum in Liepaja, Lettland wieder aufgebaut werden. Dies führte zur Entwicklung einer modularen Bauweise in Holz mit einer Fügetechnik, die einen leichten Auf- und Abbau begünstigt.
Auf dem EXPO-Gelände orientierte sich der Pavillon mit seinem Hauptzugang zur Erschließungsachse der nationalen Pavillons. Der Eingang wurde durch die Vertikalität eines Glockenständers betont, der nicht frei stand, sondern in den einfachen rechteckigen Grundriß des Pavillons integriert war.
Der Pavillon, als modularer Baukasten entworfen, vereinte alle Funktionen veränderbar unter einem Dach. Der Ausstellungsraum umschloss einen ruhigen Hof und sollte in seiner Form an die Kreuzgänge alter Klöster erinnern. Er stieg dann zu einem sakralen Raum als Höhepunkt der Ausstellung an. Dieser sakrale Raum, der spätere Kirchenraum von Liepaja, erreichte die gleiche Höhe wie der Glockenständer und bildete mit diesem zusammen die Hauptfassade zum EXPO-Areal.
Der Hof und Kreuzgang bot gegenüber dem Umfeld der Weltausstellung mit seinem Treiben einen Bereich der Stille und Besinnung. Nur zu besonderen Anlässen sollte dieser Hof zur EXPO hin, d. h. zu der Erschließungsachse der nationalen Pavillons über die gesamte Länge geöffnet werden. Die hierfür vorgesehenen Klappen aus Holzlamellen sollten dann hochgestellt eine Art Vordach bilden.
Der gesamte Bau wurde aus Elementen mit 3,60 m Seitenlänge zusammengesetzt, größere Spannweiten wurden durch Unterspannungen und Sprengwerke überbrückt, die der großen Ausstellungshalle Maßstab und den sakralen Charakter verliehen. Glaselemente und geschlossene Paneele von 120 x 360 cm sollten im Wechsel je nach Ausstellungskonzept bzw. je nach späterer Funktion in Liepaja eine lebendige Fassade bilden.
Um für den neuen Antennenempfangsmast in Leipzig mit seiner Höhe von über 50 m ein innovatives Konzept und ein ansprechendes Erscheinungsbild zu erhalten, wurde ein beschränkter Wettbewerb ausgelobt, aus dem der Entwurf von Schulitz Architekten als Sieger hervorging.
Der Turm dient mit seinen drei Plattformen auf 39, 45 und 50 m Höhe der Positionierung und dem Betrieb von Funkmess-Peilantennen. Er trägt die größte Plattform auf 39 m Höhe auf einem Dreigurtmast in Vierendeelform. Einer der drei Gurte verläuft als Hauptgurt bis zur Mastspitze und trägt zwei weitere Plattformen. So entsteht eine statisch sinnfällige, sich verjüngende Turmsilhouette. Die Verbindungsstreben des Dreigurtmastes sind der Beanspruchung folgend mit nach oben hin zunehmenden Abständen von 1,25 bis 5,0 m angeordnet, wodurch, in der Perspektive von unten, eine optische Täuschung den Turm niedriger erscheinen lässt, als er eigentlich ist.
Die gesamte Konstruktion ist so konzipiert, dass alle Teile für übliche Verzinkungsbäder und für den Straßentransport bemessen sind. Die im Werk mit ihren Verbindungsstreben verschweißten Gurte werden auf der Baustelle in Vormontage zur Vierendeelstruktur verschraubt und komplett in Teilstücken vom Kran in die endgültige Position gehoben.
Als letztes Teil wird auf der höchsten Plattform eine vorgefertigte, 5 m hohe ausfahrbare Antennenkonstruktion installiert, die die Gesamthöhe und Wirkung des Mastes nochmals vergrößert.
Die Halle 8/9 liegt inmitten des EXPO-2000 / Messegeländes und soll daher von allen Seiten als ein kristalliner, klarer Baukörper gesehen werden.
Nach Osten und Süden hat der Bau eine signifikante Fernwirkung, vor allem in den Morgen- und Abendstunden wird er von der Plaza aus und für den auf dem Messeschnellweg von Süden kommenden Autofahrer als weit sichtbares Zeichen der EXPO 2000 / Messe gesehen.
Eine Halle von 120 x 260m Breite stützenfrei zu überspannen und dabei ressourcenschonend zu bauen, heißt in erster Linie den Materialverbrauch zu minimieren. Ausgangspunkt der Optimierung des Tragwerks war ein Primärträger über die kürzest mögliche Spannweite (110m) und ein möglichst auf Zug beanspruchtes Sekundärtragwerk.
Die Halle 8/9 ist natürlich belichtet und belüftet. Die Form des Daches mit seiner Hängeschale unterstützt die Thermik und das natürliche Entweichen der heißen Luft im Sommer. Am höchsten Punkt befinden sich verstellbare Lüftungslamellen, die zur Strömungsregulierung dienen.
Ein darüberliegender Leitflügel unterstützt durch den Venturieffekt die Luftströmung und schützt die Öffnung vor Regen. Der Flügel bietet mit seiner Lufthinterströmung und Ausrichtung nach Süden ideale Bedingungen für photovoltaische Stromerzeugung.
Die Dachflächen werden in ihrem steilsten und höchsten Bereich Halle nach Norden hin zur Belichtung der verglast. So wird ausschließlich diffuses Licht zur Ausleuchtung der Halte genutzt.
Die Lage der EXPO-Messehalle mit der Haupt-Ost-West-Baumallee im Norden und einer angrenzenden niedrigen Wohnbebaunug im Süden führte zu einer Form der Halle, die sich mit einer großzügigen Verglasung dramatisch zu dieser Allee hin ausrichtete. Eine Serviceschiene geringer Höhe leitete zum Maßstab der Wohnbebauung im Süden über.
Die Halle mit den Abmessungen 105 x 240 m sollte sowohl für Sportveranstaltungen als auch für Ausstellungen nutzbar sein und ist daher stützenfrei. Um trotzdem ressourcenschonend zu bauen, wurde das Tragwerk schrittweise im Hinblick auf Materialverbrauch und Arbeitsaufwand minimiert. Kettenlinie und Bogen boten sich hierfür an.
Bei dem 7- geschossigen Bürogebäude mit ca. 12.000 m² BGF handelt es sich um einen 2- flügeligen Experimental-Stahlbetonskelettbau (System SKBS 75) in Betonfertigteilbauweise aus dem Jahr 1976. Gegenstand der Sanierung war der gesamte Innenausbau sowie die Fassadenhülle. Die Fensterelemente wurden durch Fensterbänder aus einer thermisch getrennten Alu-Pfosten-Riegel-Konstruktion ersetzt sowie durch einen außenliegenden, computergesteuerten Sonnenschutz ergänzt. Die vorhandenen Betonbrüstungselemente erhielten eine zusätzliche Dämmung sowie eine hinterlüftete Verkleidung aus Trapezblechen und farblich abgesetzten Glattblechkassetten. Das ehemals als Arbeitsamt der Stadt Dresden genutzte Bürogebäude beherbergt heute neben flexiblen Büronutzungseinheiten eine Schule, ein Konferenzzentrum sowie ein Cafe.
Das Wohnhaus wurde in einem Einfamilienhausgebiet mit extrem restriktiven Gestaltungsvorschriften gebaut. Satteldach mit roten Ziegeln, Kniestock und Firsthöhen waren vorgeschrieben. Die Gebäudegrundform mit ihren beidseitigen Anbauten ist eine Antwort auf das Grundstück am Rand der Siedlung mit unverbaubarem Blick auf eine Auenlandschaft. Diese Lage erlaubte große Glasflächen ohne Störung der Privatsphäre.
Der Reiz der Bauaufgabe war, mit den Vorgaben ein Haus als Stahlbausystem so zu entwickeln, daß es sich in die Siedlung einfügt, aber dennoch durch die Konstruktion und die Verbindung mit der Landschaft seine Einzigartigkeit erhält.
Das Stahlsystem mit seiner hochgradigen Vorfertigung machten einen zügigen Bauablauf möglich. Es bleibt in seiner Durchgängigkeit in allen Teilen des Hauses (Carport, Haus, Terrassenpergola) erlebbar.
Als Ergebnis einer Veränderung des Straßenverlaufs stellte die Bebauung des Grundstücks für mehr als 30 Jahre eine unüberwindliche Herausforderung dar. Die einmalige Grundstücksform eines doppelten Dreiecks führte zu formalen und gesetzlichen Hindernissen, die nur durch Innovation überwunden werden konnten. Letztendlich begründet sich der Erfolg des Gebäudes in einer expressiven Form, die eine ansonsten ungeliebte Situation ausnutzt.
Durch die sorgfältige Wahl des Materials tritt der Bau in einen Dialog mit den umliegenden Bauten und Grünräumen: Die Rechteckfelder der Ziegelvorhangfassade zur Straße im Nordosten sind eine Antwort auf die benachbarten Ziegelbauten und die gegenüberliegenden Hochhäuser. Die Glasfassaden zu den Grünräumen nach Süden und Westen sind die Antwort auf die Erfordernisse für das Arbeiten und Wohnen. Ein langer Riegel zur Straße schließt den städtebaulichen Block. Statt das Umfeld zu negieren harmonisieren die modernen Materialien und die Gebäudeform mit dem städtebaulichen Kontext. So wurde das Gebäude nicht nur für eine moderne Stahlkonstruktion, sondern auch für seine Stadterneuerungsqualitäten ausgezeichnet.
CIM (Computer Integrated Manufacturing) verknüpft das Nacheinander von Entwicklungsphase, Prototypphase, Test- und Produktionsphase durch Mikroelektronik. Das CIM Institut erforscht solche High-Tech-Konzepte der zukünftigen Produktion.
Gefordert war eine Versuchshalle und ein Labor- und Forschungstrakt zur Erarbeitung theoretischer Grundlagen. Als Analogie zur Verknüpfung von Entwicklung und Produktion entstand durch ein gemeinsames, variables Fassadensystem trotz unterschiedlicher Anforderungen der 11m hohen Halle und der 3,75 m hohen Labors ein Kubus, der die Einheit beider Funktionen zum Ausdruck bringt.
Für einen Bau, der modernste Technologie zum Inhalt hat, wurde keine monumentale Architektur sondern eine Leichtbauweise gewählt. „Wirkliche Technik“, so sagte Otl Aicher, „ist materialisierte Intelligenz, mit dem Ziel, die beste Lösung mit einem Minimum des Aufwandes zu erreichen.
Diese Zielsetzung entsprach den begrenzten finanziellen Mitteln. Einzelne Bauteile wurden so knapp wie möglich bemessen, auf unnötige Elemente, z.B. Verkleidungen für den Brandschutz oder abgehängte Decken wurde verzichtet, ermöglicht z.T. erst durch neueste Entwicklungen im Stahlverbundbau.
Die Investitionen für die Ausstattung dieses Instituts betrugen ein Vielfaches der Baukosten. Der enorme technische Aufwand wurde so auch zu einem bestimmenden Faktor für die Gestaltung. Die Präsenz von Lüftungs-, Ver- und Entsorgungstechnik wurden nach außen durch unterschiedliche geschwungene Formen kenntlich gemacht, auch im Innern wurden alle Versorgungsleitungen sichtbar gelassen. Über auch in den Labors offenliegende Trassen bleibt die Installation zugänglich, Holoribdecken sind durch ihre zur Befestigung nutzbaren Blechsicken ideale Träger für die Nachrüstung zukünftiger Installationen.
Auf einem langen, schmalen Grundstück am Fuß der Santa Monica Mountains entstanden zwei großzügige Einfamilienhäuser mit 175 bzw. 210m² Wohnfläche. Der Blick Richtung Los Angeles reicht von der Downtown bis nach Palos Verdes und zum Pazifik.
Die Grundrisse sind jeweils um die quer im Haus liegenden offenen Treppen organisiert, wobei die Nebennutzungen an der praktisch komplett geschlossenen Nordwand angeordnet sind. Wie schon bei mehreren vorherigen Projekten wurde auch bei diesen Häusern mit standartisierten, vorfabrizierten Bauteilen gearbeitet, so dass Bauschutt und Verschnitt praktisch nicht anfielen.
Trotz der kostengünstigen und einfachen Bauweise konnten so zwei sehr hochwertige Einfamilienhäuser gebaut werden, die sich mit ihrer zeitgemäßen und modernen Bauweise selbstbewußt im Kontext behaupten.