Die Stadt Meißen möchte ihre touristische Situation ausbauen durch eine bessere Anbindung ihres Burgberges, der als ein intaktes historisches Ensemble nur schwer zugänglich ist und so wenig vom Bus-Tourismus profitiert. Die Stadt schrieb daher für die Planung eines Parkhauses, eines Busparkplatzes und eines Transportsystems ein Gutachterverfahren unter Architekten aus, das auf der abgelegenen Seite des Burgberges eine schnelle Erschließung des historischen Zentrums ermöglichen soll.
Unser Entwurf, der sehr zurückhaltend mit dem historischen Bestand umgeht, bekam in diesem Verfahren den ersten Preis.
Der Haltestellenbereich wird auf der Hangseite des Burgbergs durch langsam ansteigende Stützmauern begrenzt, die bis in einen ovalen Pavillon geführt werden. Die gerundeten Bereiche der mit Naturstein verblendeten Stützmauern auf nordöstlicher und südwestlicher Seite und die Weiterführung des Platzbelages in den Wartehallenpavillon suggerieren eine Trichterwirkung in Richtung Burgberg, aus dessen Trichterende der Schrägaufzug nach oben zum Burgberg fährt. Der Pavillon bietet einen regen- und windgeschützten Wartebereich, einen Aufenthaltsraum für den Ticket-Verkauf, einen Lagerraum, einen Technikraum sowie behindertengerechte Sanitäranlagen für Besucher.
Eine Fahrt in der gläsernen Kabine des Schrägaufzugs bietet ein szenografisches Erlebnis, sobald die Kabine aus dem Pavillon auftaucht und über den Hang in Richtung Burgmauer schwebt. Fast ohne diese zu berühren hält sie kurz davor, so dass man durch die Zinnen der Burgmauer den Stadtraum betritt, ohne dass ein weiterer baulicher Eingriff in die historische Substanz notwendig geworden wäre. Die obere Ankunftsplattform besteht damit nur aus einer Türanlage und einer Anschlagschwelle.
Die neue multifunktionale Arena liegt in der heutigen Landschaft des Aviation Park, der trotz des großen Bauvolumens und der 5000 geforderten PKW- Stellplätze so wenig wie möglich gestört werden soll.
Das Projekt wird als Solitär so in die Landschaft integriert, dass es an Krakaus charakteristische Kopiec-Landschaft erinnert und die Stellflächen nicht in Erscheinung treten. Letztere werden zusammen mit den Nebenfunktionen der Arena in einem künstlichen Hügel angeordnet, über den die Zuschauer zu den Haupteingängen hinaufsteigen. Von den Eingängen her betritt man ein weiträumiges Foyer, das Platz für Abendkasse, Garderoben und Sanitärräume bietet. Die Weite des Foyers verringert sich – den Zuschauerströmen entsprechend – zu den Tribünenein- und aufgängen hin. Der Asymmetrie des Foyers entspricht die Asymmetrie der Zuschauerränge.
Diese Anordnung ermöglicht eine sinnvolle Lage der Bühne und optimiert die Sichtverhältnisse der Zuschauer den unterschiedlichen Nutzungen (Theater, Sportveranstaltungen) entsprechend.
Die Landeshauptstadt Dresden plant die Errichtung eines Sportkomplexes an der Magdeburger Straße, der u.a. zwei Eissportflächen, eine Ballspielhalle sowie eine Vielzahl an Funktionsflächen für die Sportbereiche in der vorgelagerten Flutrinne beinhaltet. Dieser Sportkomplex ersetzt mehrere in der Jahrhundertflut 2002 zerstörte bzw. irreparabel beschädigte Gebäude. Zu diesem Zweck wurde im Jahre 2003 ein VOF-Verfahren mit integriertem Architektenwettbewerb ausgelobt.
Der Entwurf der Architekten vereint die sehr heterogenen Nutzungsanforderungen zu einer kompakten Großform und vernetzt die vorhandenen Strukturen der Landschaft und des Städtebaus. So wird das Gebäude quasi von der Landschaft durchflossen und wird Teil der Topografie. Das mittig angeordnete Foyer bildet durch seine taillenartige Ausformung im Einklang mit der Konstruktion und der Funktion (Boden, Decke und Wände sind konvex gekrümmt) den Auftakt zu einer spannenden inneren Erschließung.
Das geringe Bauvolumen wird durch die komprimierte Anordnung der drei Hallen erreicht. Hierbei überlagern die Zuschauerränge der Hallen die Trainingseisfläche, über der das Foyer angeordnet ist. Ferner überbaut die Ballspielhalle komplett Flächen der zentralen Funktionsräume und der Gebäudetechnik.
Die historische Altstadt von Neubrandenburg ist geprägt durch ihre orthogonale Blockrandbebauung, die hauptsächlich Wohnnutzungen und in den wichtigeren Straßen im Erdgeschoss Läden aufweist. Die Läden leiden jedoch unter dem Wettbewerb mit neuen Einkaufszentren in den Außenbezirken. Auf einem nicht geschlossenen Block an der Stadtmauer zwischen Turm- und Neutorstraße soll daher ein Fachmarkt geplant werden, der als Zielpunkt vom Zentrum aus die Laufkundschaft für die Läden erhöht. Unser Entwurf vervollständigt den Block entlang der Neutorstraße mit einem angemessenen Abstand zum Neutor. Im Blockinnern wird ein eingeschossiger Baukörper angeordnet, der den Straßenraum der Ringstraße wiederherstellt. Auf diesen Baukörper aufgesetzt ist das zweite Geschoss des Fachmarktes. Dieses Geschoss in Form einer Ellipse ist mit einem geringen A/V-Verhältnis vom Blockrand abgelöst und bildet, der Nutzung entsprechend, eine Sonderform,
ohne aber das städtebauliche Grundprinzip zu verlassen.
Nach den weitgespannten EXPO 2000-Hallen, die auch für Konzert- und Sportveranstaltungen entwickelt wurden, wünschte die DMAG nun eine reine Messehalle mit moderaten Stützweiten. Es ging vor allem um Kosteneffizienz im Bau und Betrieb. Unser Projekt kann trotz einfacher Konstruktion und niedriger Kosten der neuen Generation der formal anspruchsvollen DMAG-Hallen zugeordnet werden. Da Konstruktion, Belichtung und Belüftung sich gegenseitig bedingen, wurden Stützenstellung und Trägerformen integral aus der Belichtungs- und Belüftungstechnik entwickelt, um eine maximale Leistung zu minimalen Kosten zu erreichen.
Die Bibliothek soll nicht als Solitär den Kontext des ehemaligen Kasernengeländes negieren, sondern die vorhandenen städtebaulichen Strukturen aufnehmen und schon allein durch ihre besondere Lage eine neue Qualität schaffen. Als übergeordnete Funktion erlaubt sich die Bibliothek, den Grünzug zu teilen, um so eine Platzfolge zu definieren und ihre Sonderstellung zu betonen. Dabei bleiben durch die Aufständerung der beiden Obergeschosse die achsialen Sichtbezüge erhalten. Durch eine kreisrunde vertikale Aussparung des Gebäudes kann selbst der vorhandene Baumbestand erhalten und in das Konzept integriert werden.
Im Gegensatz zu Bibliotheken, die klar das Magazin vom Lesebereich trennen, sind hier die Arbeitsplätze direkt bei den Büchern angeordnet. Gleichwertig belichtete Arbeitsplätze werden durch die langgestreckte Gebäudeform ermöglicht. Im Westen liegen Standardarbeitsplätze und im Osten vor der Fassade kleine Kabinetts für zurückgezogenes Arbeiten.
Transparenz und Offenheit bieten den Benutzern eine helle freundliche Arbeitsatmosphäre.
Das Gebäude ist eine Stahlverbundkonstruktion mit Kammerbeton und steht für filigrane Abmessungen, kurze Bauzeiten, niedrige Kosten, guten Brandschutz und hohe Flexibilität.
Gesucht wurde eine Lösung, die es Besuchern ermöglicht, die zwei hochliegenden Ebenen der Festung Königstein direkt, schnell und behindertengerecht zu erreichen. Die Aufzugsanlage sollte die Parkplatzebene mit der Kranichkasematte (+35 m) und der Mauerebene (+42 m) verbinden.
Angesichts des historischen, denkmalgeschützten Umfeldes und der von allen Seiten sichtbaren Lage außen an der Felswand wurde eine extrem minimalistische Lösung entwickelt. In ihrer Erscheinung ist sie auf das Minimum reduziert, was an Installation für die Aufzugstechnik erforderlich ist. Die Reduktion des Schachtgerüstes auf lediglich zwei Tragrohre, an denen die gesamte Aufzugstechnik geführt wird, und den Wegfall der Fassaden werden hohe Windlasten vermieden und so geringe konstruktive Querschnitte und eine sehr kostengünstige Ausführung erreicht. Die Rückverankerung im Felsen wird auf wenige Punkte beschränkt, deren Tragfähigkeit durch moderne Spezialanker zuverlässig gewährleistet ist.
Die Lage der Führungen der Kabine ist im Sinne größerer Panoramawirkung zur Seite verschoben. Die Ausrichtung der Kabine senkrecht zum Fels gibt den Blick parallel auf den eindrucksvollen Verlauf der Mauern sowie der dahinterliegenden Landschaften rechts und links frei und bildet so eine zusätzliche Attraktion.
Den Zugangsbereich in der unteren Ebene bildet ein leichtes, rundes Dach als Witterungs- und Steinschlagschutz.
Der Entwurf formuliert den historischen Übergang über die braunschweiger Wallanlagen neu. Die Brückenteile – die Hängebrücke für die Fußwege und die Hauptbrücke aus Stahlverbundträgern auf Stützen – bewirken einen klaren Wiedererkennungswert sowohl von der Straßenebene als auch vom Flußufer. Die Qualität des Entwurfs liegt in der klaren konstruktiven Durcharbeitung der Brückenkonstruktion, in der Großzügigkeit des Raums unter der Brücke und dem Erlebnis des Flußübergangs durch die Teilung der Brücke in drei Einheiten.
Eine Überdachung sollte bei additiver Grundform ein prägnantes Erscheinungsbild bieten, das durch seine Repetition und seine kräftige Farbe zusammen mit modularen Service containern den Hauptachsen des EXPO-Geländes Kontinuität und Identität verleiht. Die Leistungsform wird durch die nur kurzzeitige Nutzung bestimmt. Alle Verbindungen dieser leichten, materialminimierten Struktur sind Schraubverbindungen. Alle Teile sind werkseitig vorgefertigt und können einschließlich der Fundamente nach der EXPO zerstörungsfrei abgebaut und wiederverwendet werden. Die Membranen aus umweltverträglichem Baumwollmaterial sind nur für einen Sommer konzipiert.Das Konstruktionsprinzip ist überzeugend einfach: Vier doppelt gekrümmte Membranflächen über quadratischem Grundriss werden
jeweils zwischen Stahlprofile gespannt, die durch Zug- und Druckstäbe gegen Winddruck und Windsog stabilisiert sind. Jeder Schirm überdeckt eine Fläche von 7,50 x 7,50 m. Die Membranflächen sind linienförmig am Randträger befestigt und werden über die Montage am Hauptträger nachgespannt. Diese Träger dienen auch als Rinne, um das Regenwasser über einen Einlauftopf in ein innerhalb der räumlichen Stütze angeordnetes Regenfallrohr zu führen. Die bei jedem Schirm mögliche Koppelung mit weiteren Überdachungselementen zu flächigen oder linienartigen Gesamtformen wird durch ver-schraubbare Verbindungsbleche erreicht. Über die Randträger greifende Makrolonabdeckungen gewährleisten die Regenundurchlässigkeit im Verbindungsbereich.
Die Schirme des Einganges Nord gehen zurück auf einen Entwurf von 1996 für einen Busbahnhof in Oldenburg, der nicht zur Ausfürung kam. Während diese Schirme sich im Verbund gegenseitig stabilisierten, waren im Wettbewerb der temporären EXPO Überdachungen freistehende Dächer von 15×15 m gefordert. Unsere freistehenden Schirme, die mit Zugstäben und doppelt gekrümmten Membranen überzeugend auch gegen abhebende Windkräfte gesichert sind, erhielten im Wettbewerb den ersten Preis und wurden zur Ausführung empfohlen. Sie erwiesen sich jedoch bei der Integration in das städtebauliche EXPO-Konzept in ihren Dimensionen als zu groß. Freistehende Schirme, die nur ein Viertel der Fläche überdeckten, erschienen für die Alleen der nationalen Pavillons angemessener. Es folgte daher ein weiterer Wettbewerb, den wir ebenfalls gewannen.
Die großen Schirme wurden aber dennoch als Lösung gesehen, um den Eingang Nord der EXPO zu akzentuieren und aufzuwerten. Die Schirme sollten hier sogar im Gegensatz zu den kleineren EXPO Schirmen permanent als Mes-seeingang beibehalten werden. Sie machten so die statische Auslegung auf Schneelasten und die Installation einer langlebigen PTFE Memb-ran erforderlich.
Da wir das bestehende, in großen Karrees strukturierte Raster des Vorplatzes erhalten wollten, haben wir die Abmessungen auf dieses Raster abgestimmt und die Schirme in Ihrer Größe auf 11,30×11,30 m reduziert.
Die Schirme wurden hier sowohl freistehend wie auch zusammenhängend für größere überdachte Flächen verwendet. Die klare Akzentuierung der einzelnen Module wurde auch im Verbund mehrerer Schirme durch den Wechsel von transluzenten zu transparenten Flächen über den als horizontale Gitterträger ausgeführten Randprofilen erreicht.