Kernaspekt unseres Entwurfs ist der städtebauliche Ansatz, die geforderten Funktionen des Stadions in drei Gebäudemodule aufzuteilen, um eine großzügige Plaza zu definieren, welche als Kommunikationsplatz, Eventbereich und einladende Vorzone dient. Bei der Platzbildung wird die bestehende Ballsporthalle wie selbstverständlich mit einbezogen.
Mit dem höheren Verwaltungsturm erhält der Gebäudekomplex eine adäquate Markierung des Eingangsbereiches. Das Tribünengebäude flankiert den Platz mit einem schwebenden Charakter. Der Sportkubus komplementiert das Ensemble und bildet die rückwärtige Einfassung.
Durch ein langgestrecktes Gefälle über den gesamten Platz kann die Verteilerebene im Stadion geschickt barrierefrei ohne Stufen erreicht werden.
Das Verwaltungsgebäude an der Straße beinhaltet alle Funktionen, die unabhängig von dem eigentlichen Sportbetrieb nutzbar sind und einen direkten öffentlichen Zugang vom Straßenraum benötigen. Hierzu gehören der Shop, das Ärztezentrum, das Eventmarketing sowie der Fitnessbereich, der sich über die beiden obersten Geschosse erstreckt.
Die Plaza geht fließend in die Verteilerebene der Südtribüne über und bietet durch mehrere großzügige „Stadionfenster“ bereits von außen einen direkten Einblick in das Stadion.
Durch den Höhenunterschied zum Spielfeld ergeben sich spannende Blickbeziehungen zum Stadioninneren. Rollstuhlbesucher erreichen von der Verteilerebene aus auf einfache Weise ihre Plätze, die außerdem eine optimale Sicht auf das Spielfeld bieten.
Wettbewerb mit UKL Landschaftsarchitekten / Krebs + Kiefer / Habau Hoch- und Tiefbau GmbH
Die HDI-Arena, früher AWD-Arena/Niedersachsenstadion, wurde von einem multifunktionalen Stadion mit Laufbahn für Leichtathletik und andere Sportarten zum reinen Fußballarena umgebaut und diente 2006 als Austragungsort für die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland.
Während auf der Westseite die Charakteristik des durch die Hanglage geprägten Stadions erhalten bleibt, wird über die Nord- und Südtribüne sukzessive in eine moderne Osttribüne übergeleitet, die mit ihren sich überlagernden Rängen und hochwertigen Nutzungen und Räumlichkeiten ganz den Anforderungen an ein zeitgemäßes Fußballstadion entspricht. So sollte ein Stück Stadtbaugeschichte Hannovers bewahrt und die harmonische Einbindung des Stadions in die vorhandene Topografie erhalten bleiben.
Bei dem Dach wurde eine konstruktiv intelligente Lösung gewählt, bei der trotz Verdoppelung der Dachfläche die ursprünglichen Fundamente weiterhin genutzt werden.
Hierzu wird das Dach der AWD-Arena in zwei konzentrische Teile unterteilt:
– Einen geschlossenen äußeren Teil nach dem Prinzip eines Speichenrads (Druckring und offene Nabe) mit Trapezblechdeckung
– Einen transparenten inneren Teil als eine Art Tensegrity-Konstruktion, die durch seilverspannte Luftstützen geprägt wird, mit einer ETFE (Ethylen-Tetrafluorethylen) Eindeckung. Anstatt – wie bisher bei dem Einsatz von ETFE üblich – pneumatische Konstruktionen zu verwenden, wird hier eine 11.000 m² einlagige vorgespannte ETFE-Membran eingesetzt. Hierbei handelt es sich um die größte jemals verwirklichten Eindeckung aus einer einlagigen vorgespannten ETFE-Membran.
Der Wettbewerbsbeitrag von Schulitz Architekten für das Kombibad Herzogenried in Mannheim wurde mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
Der Entwurf bettet sich respektvoll in die Landschaft ein und wird mit seiner Oberfläche Teil davon. Die topografischen Bewegungen werden im Inneren fortgesetzt und führen zu einer spannenden räumlichen Komposition mit vielen interessanten Blickbeziehungen und Ausblicken.
Durch die geschickte Ebenenführung und die kompakte Anordnung entstehen kurze Wege, ein optimiertes Volumen und somit insgesamt ein wirtschaftlicher Bau, der einen energieeffizienten Betrieb gewährleistet.
Das Gebäude hat durch seine Architektursprache und die Ausformung des Haupteingangs einen hohen Wiedererkennungswert und verleiht dem Kombibad eine eigene Identität.
Ziel des Entwurfes war es, Form und Dimensionen der historischen Hängegurtträger für die Fahrbahnbrücke beizubehalten, diese aber aufgrund der vergrößerten Spannweite durch ein Sprengwerk zu stützen. Ein weiteres Ziel war, die Brücke auch für den Passanten auf der Brücke erfahrbar zu machen. Deshalb wurden die Fußgängerbereiche in Umkehrung der Fischbauchträger als eine leichte von einem Bogen abgehängte Stahlkonstruktion entwickelt, die innenseitig am Fahrbahntragwerk gehalten wird. So entsteht eine Brücke aus der Umkehrung von zwei komplementären statischen Systemen.
Das neue Verbindungsbauwerk überspannt den Friedrich-Olbricht-Damm in Form einer bogenförmig leicht überhöhten, über mehrere Stützenreihen durchlaufenden, filigranen Stahlfachwerkkonstruktion. Das Besondere an diesem Entwurf ist, dass das geforderte Lichtraumprofil der Straße von 9 m Höhe für Schwertransporte durch einfaches Hochziehen der abgehängten Bodenplatte geöffnet wird. Das obenliegende Primärtragwerk mit dem Dach, das auf einer Höhe von 10 m über der Straße fugenlos durchläuft, muss nicht mit angehoben werden.