Mit dem Entwurf des neuen Servicezentrums sollte auch eine Verbesserung des heterogenen, ungeordneten Industrie- und Gewerbegebiets erreicht werden. Ein schon bestehender und dominierender, langgestreckter Bau der DATEV in direkter Nachbarschaft wurde so zum Ausgangspunkt des Organisationskonzeptes: 4 langgestreckte Riegel und ein Turmbau bilden nicht nur eine geordnete Gebäudestruktur sondern schaffen auch einen öffentlichen städtischen Raum.
Alle Riegel sind funktional auf drei Ebenen, (Unter-, Erd- und Obergeschoss) mit einander verbunden. Diese Verbindungen umfassen Flure, vertikale Kerne und Brücken und formen ein durchgängiges Netzwerk.
Die Baukosten wurden für die mehrgeschossigen Riegel durch eine kostengünstige Betonfertigteilbauweise und für die eingeschossigen Erdgeschoßbauten durch eine leichte, flexible Stahlver-bundbauweise niedrig gehalten. Eine filigrane Sonnenschutz- und Wartungshülle stellt nicht nur die formale Verbindung der unterschiedlichen Konstruktionen her, sondern hilft auch Wärmelasten und Blendung in den Arbeitsräumen zu reduzieren. Auch die thermische Ausnutzung der Speichermassen der Bauteile, die während des Tages durch einen weitgehenden Verzicht auf Unterdecken Wärmelasten absorbieren, die nachts durch Kühlung über Entlüftung wieder abgegeben werden, sind ein Beitrag zur Senkung der Baukosten und zum wirtschaftlichen Betreiben des Gebäudes. Dieses Konzept wurde im 2. Bauabschnitt weiter optimiert.
– Peter Neitzke, Carl Steckeweh, Reinhart Wustlich: Centrum. Jahrbuch Architektur und Stadt, Vieweg Verlag, (Wiesbaden) 1989 S. 172 f.
– AIT 10/1998 (Stuttgart), S. 90–95
– Architektur & Wirtschaft Nr 36, 11/1996 (Worms)
– Umrisse: Zeitschrift für Baukultur 3/1996 (Wiesbaden), S. 126 ff.
– Congena: Zukunftsstrategie Kombi-Büro: Chancen für Architektur und Organisation, Callwey (München), FBO (Baden-Baden) 1994, S. 180 f.
– Architektur in Nürnberg 1904–1994, W. Tümmels Buchdruckerei und Verlag (Nürnberg) 1994, S. 156
– Das Bauzentrum, Baukultur: Fachzeitschrift für Architekten und Bauingenieure 3/1993 (Darmstadt), S. 76 f.
– Deutsches Architektenblatt 2/1993 (Stuttgart), S. 238